Die Reifenwahl wird immer ein lang diskutiertes Thema bleiben, da die Meinungen oft auseinander gehen. Aus aktuellem Anlass möchte ich meine persönliche Erfahrung hier kundtun und eure Erfahrungen dazu hören.
Ich habe in meiner langjährigen Fahrpraxis folgende Hersteller getestet und kann nur für mein Fahrprofil eine Meinung dazu abgeben: Dunlop, Metzeler, Pirelli, Bridgestone und Michelin. Geblieben bin ich dann bei Michelin aufgrund der guten Erfahrungen aus dem Rennsport mit dem 2CT- Reifentyp. Inzwischen fahre ich seit über 10 Jahren Reifen von Michelin mit den Mischungen Pilot Power, 2CT, Pilot Road 2 bzw. 3 sowie zuletzt Power Pure. Der Reifenhersteller erlaubt auch die Mischung von verschiedenen Konstellationen bei Vorder- und Hinterreifen, die ich gern je nach Anforderung genutzt habe. Z.B. für lange Touren den Pilot Road 3 auf dem Hinterrad und den Power Pure für guten Grip in Schräglage auf dem Vorderrad. Insgesamt war ich mit dem Power Pure sehr zufrieden und habe in den letzten Jahren mehr als 7 Reifensätze verschlissen. Im Moment steht mein Krad in der Werkstatt für einen umfangreichen Service / Tüv etc. und ebenfalls der Austausch der Pneus für die neue Saison. Im Web wurde ich skeptisch, als ich für den Power Pure lange Lieferzeiten lass und fragte beim Lieferanten nach, der mir zu meiner Überraschung folgendes kommentierte: “für den Power Pure muss sich Michelin eigentlich schämen, da er ein Flop ist und beim Kunden keine Zustimmung fand! Er scheint etwas “nervös” in der Spur zu sein. Aufgrund dessen wird die Produktion eingestellt und der Nachfolger ist bereits auf dem Markt. Der Pilot Power 3 ist deutlich besser und als sportlicher Alltagsreifen auch für Nässe sehr empfehlenswert.”
Tja, was soll ich zu diesem Kommentar sagen…? Ich kann die Aussage absolut nicht teilen, denn ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Pure in Sachen Spurstabilität und Nassverhalten verspürt und nicht um sonst so viele Kilometer und Reifensätze abgefahren! Natürlich ist meine Meinung hier nicht für alle maßgeblich und hängt von so vielen Faktoren ab: Motorrad-Typ, Gewicht, Fahrwerkseinstellung, Fahrprofil, Art der Strecke, persönliches Empfinden, etc. Für mich kann ich nur behaupten, dass ich in den vergangenen Jahren einen guten Vergleich hatte und folgendes als wichtiges Kriterium zur Wahl des Pneus aufgestellt habe:
Grip in Schräglage bei hohen Geschwindigkeiten, Spurstabilität, Nass-Verhalten (leider kommt es sehr oft vor, dass wir auch bei Regen fahren müssen), Verschleiß (fahre im Durchschnitt 11.000km im Jahr). Nun ja, wenn der Reifen nicht mehr produziert wird, muss ich wohl den Nachfolger testen und hoffe aus meiner Sicht auf eine gleichwertige Performance oder besser. Die Entwicklung geht ja immer weiter und im Rennsport wird sehr viel getestet, wovon wir wiederum profitieren. Ich fahre zwar keine Rennstrecken, aber in Schräglagen möchte man sich schon wohlfühlen und in Puncto Verschleiß sollte ein Kompromiss zu den Slicks von der Rennstrecke zur Alltagstauglichkeit möglich sein. Spätestens zum Saisonende werde ich meine Erfahrungen zum Pilot Power 3 parat haben, wenn sie abgefahren sind 😉
Nachfolgend die aus meiner Sicht nicht sehr aussagekräftigen Testberichte von verschiedenen Institutionen. Übrigens habe ich kein offizielles Statement von Michelin dazu gefunden…welch ein Wunder:
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